Samstag, 26. März 2016

Entwurf Memorandum 2016




Entwurf für ein Memorandum 2016 ,

1. Die Institution des Militärs, an der bisher  fast alle Nationen festhalten, kann keinen Frieden schaffen. Kriege zerstören Menschenleben und die Schöpfung. Auch der „Krieg gegen den Terror“, kann keinen Frieden bringen, weil er selbst Terror ist und neuen Terror erzeugt. Kriegswaffen, die nur zum Töten von Mitmenschen geeignet sind, bedrohen das Überleben der Menschheit.
2. Als Christinnen und Christen können wir uns selbst und unsere Kirchen nicht von der Schuld an der Bedrohung der Menschheit freisprechen. Lange bevor Terroristen mit ihren Anschlägen ganze Nationen in Furcht und Schrecken versetzten, haben Kirchen und Christen durch die Rechtfertigung und Beteiligung an Kriegen Furcht und Schrecken über viele Völker gebracht.

3. Kriege begleiten mit ihrer mörderischen Gewalt seit Jahrtausenden die Geschichte der Menschheit. Aber seit Jesus, zu dem sich die christlichen Kirche bekennt, ist von uns Gewaltlosigkeit und Friedensstiftersein gefordert.
4..Das Bekenntnis unserer Schuld ist nur glaubwürdig durch die Abkehr von erkannten Irrwegen. Ein Irrweg war es, als Kirchen und Christen angefangen haben, im Bund mit den herrschenden Mächten den christlichen Glauben mit kriegerischer Gewalt auszubreiten oder zu verteidigen. Ein Irrweg ist es, wenn Kirchen und Christen auch heute mit immer neuen Argumenten versuchen, den Krieg – und sei es der Krieg gegen den Terror – zu rechtfertigen.
5. Wir sind überzeugt, dass der „gerechte Friede“, zu dem sich im Gedenkjahr der Reformaton vor 500 Jahren die meisten Kirchen bekennen, die endgültige Absage an die kriegerische Gewalt in jeder Form, auch als sogenannte ultima ratio, zur Folge haben muss.

Werner Dierlamm und Hans-Martin Tramer
Mitglieder des ökumenischen Montagsgebets in Schorndorf

Memorandum 2015




Memorandum 2015 Du sollst nicht töten!
Das 35. Kapitel des 4. Buches Mose enthält Bestimmungen über das Töten mit Absicht und aus Versehen. Darin wird festgestellt, dass alle Israeliten, die absichtlich  einen Mord begehen, dem Bluträcher verfallen und getötet werden müssen. Es spielt dabei keine Rolle, welche Mittel und Werkzeuge der Mörder verwendet, entscheidend ist nur seine Absicht, einen anderen Israeliten zu töten.  Wenn das Töten aus Versehen geschieht, so hat der Täter die Chance, sein Leben zu retten, wenn er in eine für diesen Zweck bestimmte „Asylstadt“ flieht.
Wie aber verhält es sich mit dem Töten im Krieg, das ja auch mit Absicht geschieht, und in dem ungleich viel mehr  Menschen getötet werden als bei privaten Morden? Diese Frage wird nirgends in der Tora erörtert. Das Töten im Rahmen eines Kriegszugs gilt nicht als Mord. Dem entsprechend lautet das 5. Gebot in neueren Bibelübersetzungen auch nicht: „Du sollst nicht töten“, sondern: „Du sollst nicht morden.“
Bis heute scheint das Töten im Krieg erlaubt zu sein. Es gilt jedenfalls nicht als Mord. Wann hätte je eine Regierung ihre Soldaten als Mörder bezeichnet?
In konkreten Fällen pflegt man dann nach bestimmten Kriterien zu entscheiden. In der kasuistischen Diskussion wird das Gebot meist abgeschwächt. Es ist dann oft vom Dilemma die Rede, oder von der ultima ratio, oder dass die kriegerische Gewalt wenigstens eingehegt werden soll,  oder dass wir so oder so schuldig werden. Damit bleibt alles beim Alten. Das Töten im Krieg wird als unvermeidlich angesehen, und von allen Nationen mit der Aufstellung ihrer Armeen vorbereitet.
Als Glied der christlichen Kirche bin ich gewiss,  dass Gottes Gebot „Du sollst nicht töten“ auch und vor allem auf das Töten im Krieg anzuwenden ist. Wie Jesus die  Nächstenliebe auch  auf die Feindesliebe ausweitet, so das Tötungsverbot in der Tora auch für das Töten im Krieg. Wenn die christliche Kirche auf Jesus Christus hört, muss sie den Regierungen widersprechen, die mit der Aufstellung ihrer Armeen das gezielte Töten von Mitmenschen vorbereiten.
 

Memorandum 2014



Memorandum 2014
Gegen die Militarisierung der Welt auch durch Waffenexport aus Europa

Als Glieder der christlichen Kirche auf Erden und Bürgerinnen/Bürger der
Europäischen Union geben wir folgende Erklärung ab:
Während die große Schuld der Kirchen und ihrer Theologie am Hass gegen die
Juden bis hin zur systematischen Judenvernichtung immer mehr bewusst geworden
ist, ist die offizielle Aufarbeitung der unsäglichen Verflechtung der Kirche Christi in
die kriegerische Gewalt seit Kaiser Konstantin bisher ausgeblieben.
Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung heute Kriege verurteilt, geht die Vorbereitung
auf den Krieg in allen Nationen ungebremst weiter: Immer neue und gefährlichere
Waffen werden produziert und in alle Welt exportiert, junge Männer und Frauen
werden an diesen Waffen ausgebildet. Die Auslandseinsätze der militärisch am
stärksten gerüsteten „christlichen“ Staaten in Europa und den USA nehmen zu. Die
Kirchen erklären zwar, dass der gerechte Krieg durch den gerechten Frieden
abgelöst werden soll, aber bis jetzt scheint es unvorstellbar und abwegig, dass die
Kirchen im Namen Christi weltweit zur generellen Kriegsdienstverweigerung aufrufen.
Wir sprechen hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs unseren
Regierungen das Recht ab, unausgesetzt kriegerische Handlungen
vorzubereiten.
Wir wollen, dass die Kirchen in der Nachfolge Jesu ein klares Nein zur
militärischen Gewalt sprechen und sich dafür einsetzen,
dass in Europa keine Kriegswaffen mehr produziert werden
dass in Europa keine Frauen und Männer mehr an Kriegswaffen ausgebildet
werden
Wir unterstützen diese Erklärung und bitten um ihre Veröffentlichung und
Verbreitung.
Rose und Werner Dierlamm 73614 Schorndorf
Heide Hauck 67063 Ludwigshafen
Helmut Kurz 72108 Rottenburg
Linde Kuhn 75045 Walzbachtal
Lotte Rodi 73525 Schw. Gmünd
Sonnhild Thiel 76185 Karlsruhe
Hans-Martin Tramer 73614 Schorndorf
Bernhard und Christa Völk 86152 Augsburg
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